Gunnar Kohleick

     
 

 

 
   

 

In der Erinnerung an die alten "Kisten" fallen mir so manche Anekdoten ein. Zu jedem Auto gibt es jede Mange Erinnerungen, die den Zeitgeist und die persönliche Lebenssituation wiedergibt.

 

Alle diese Autotypen habe ich mal mehr oder weniger fahren dürfen. Abbildungen sind teilweise nur Illustrationen

   
   

Citroen 2CV AK 350
1968 entdeckte ich das Auto auf der Aral-Tankstelle von Paul Brücher in der Wartburgstrasse. Noch hatte ich den Füherschein nicht. Für 5o Mark war das Auto zu haben, ich schlug zu. Einige Tage später, mein Fahrlehrer ließ mich per Zufall durch die Wartburgstrasse steuern, da bat ich ihn doch mal anzuhalten, er sollte sich das Auto mal ansehen. Meinem Wunsche nachkommend inspzierte er irritiert das Gefährt. Kein Bodenbleck, dafür zwei tolle Fensterbänke unter den Heckfenstern. "Das wird gemütlich", argumentierte ich als er mich auf die fehlenden Vordersitze hinwies, die zwei lose drinstehenden Gartenstühle reichen doch völlig aus". Ich sah mich mit dem Gefährt schon an der Küste Spaniens.

BMW 700 - 1969
Meine Eltern wollten ihren Opel Rekord schonen und finanzierten mir nachdem ich den Schein hatte, diesen winzigen "Spochtwagen". Mein Geschmack war nicht so getroffen, sodaß ich bald Hand an ihn legte.(siehe Vergrößerung). Jeden Samstag war irgendwo eine Fete. Nach der Musiksession in der Musikschule an der Briller Strasse (Villa Frowein) beschlossen wir noch nach Barmen in die Opernklause zu fahren. Neben mir passten noch 8 Leute in das Auto. Die Rampe von der Wittensteinstrasse hoch zur Siegesstrasse schaffte das Auto nicht. Die sogeannten Hardyscheiben rissen an der Antriebsachse ab und ich war das uncoole Auto los.

Fiat 600 - 1969
Selbst finanziert, für schlappe 400 Mark war das Gefährt das rollende Gegenstück zum 2CV. Auch hier war der Boden durchgerostet und die an Gartenstühle erinnernden Sitze waren mit Brettern vor dem Durchfallen auf die Fahrbahn geschützt. Mit inzwischen längeren Haaren und Gammlerkutte (Feldjacke der US-Army aus Vietnam mit echten Einschußlöchern) war ich wieder von Fete zu Fete unterwegs. Wir liebeten es feste zu feiern in alten Villen. Auf der Zeppelinallee stand eine leer, ein geiler Ort. Nur hoch kam ich mit dem Auto nicht. Die Kupplung war so schlapp, dass die Kiste nicht den Könishöher Weg wollte. Nach ein paar Wochen konnte ich das Gefährt abstoßen. Ein paar Freunde wollten nach Schweden auswandern, gegen einen Plat
tenspieler und ein paar LPs war der Deal perfekt.

Glas 1204 TS - 1970
Ein bischen mehr Geld musste ich nun anlegen. 1300 Mark wollte der Vorbesitzer für das rote Auto haben. Mit Freund Klaus nebst seinem Schwager wurde das Geschoß (Vergleichbar mit Porsche) in Kanariengelb umlackiert. Auf einer Fahrt nach Niedersachsen erhellte eine rote Warnlampe meine Instrumententafel. Aha, was mit der Elektrik...? Im Kreis Bückeburg stellte mir ein Bekannter seine Werkbank zur Verfügung. Lichtmaschine ausgebaut, neu gelagert mit handgedengelter Laufbuchse und der Generator spendete wieder Licht.

Austin Mini 850 - 1971
Beige gekauft von einem Mädchen, mit Dachshaarpinsel umlackiert in Rot. In der linken hand eine Lötlampe um das Autoblech zu erwärmen und in der rechten Hand der Pinsel satt mit gutem "belgischen Lack" getränkt. Das Auto überstand kaum die Fahrten mit 4 Personen und einem blechernen Werkzeugkasten, der mein ständiger Begleiter war, durch Amsterdam. In einer Grachtstrasse riß mir dann der Auspuff ab. Werkzeugkasten herausgeholt und zum kurzfristigen Erhalt repariert.

NSU TT - 1972
Die Granate des Motorsports. Das Auto hätte ich mir nie gekauft, wenn nicht der Kumpel Gerd Simmer gewesen wäre. Der schleppte mich eines Tages mit zu einer Motorsportveranstaltung. Dort sah ich mit feuchten Augen die unglaublichen Fähigkeiten eines TT im Slalom-Turnier. Viel Freude hatte ich nicht mit dem Auto, die Fähigkeiten waren doch eher vom Fahrer zu erbringen. Dazu fehlte mir aber die Zeit, ich war beim Bund.

Renault R4 - 1973
Solch eine Kiste, 3-Gang, max Speed 105 km/h, passte besser zu meinem Image und in den Geldbeutel. Da ich schon Erharung mit durchgerosteten Fußräumen hatte, goß ich den Wagen komplett mit 4 cm Gießharz aus.

Citroen 2CV - 1974
Die Vernunft verlangte ihr Recht. Noch war ich beim Bund und das Fahren sollte wirtschaftlich sein. Mehr aber auch nicht.

 

Renault R16 - 1975
Der Bund war Geschichte, ich ging wieder zur Schule. Der R 16 ist war eine schöne Familienkutsche, komfortabel und aber auch recht fix. Mein persönlicher Rekord lag bei unter 1 1/2 Stunden Wuppertal-Bremen Vegesack. Heute mit den sogenannten Baustellen auf der A 1ist das nicht mehr zu schaffen.

Mercedes 200 - 1977
Der legendäre Strich 8. Komfort der gehobenen Mittelklasse. Habe das Auto sehr gerne gefahren, als Taxidriveraushilfe neben dem Studium und auch privat. (Beim anklicken des Bildes erscheint mein Original)

Mercedes 250 S - 1978
War schön mit nem Daimler. Und größerer ist noch schöner. Sagenhaftes Gefühl, wenn man den Verbrauch ausblendet. Nun ja, der Sprit kostete ja nur 78 Pfennige. Das Auto war ein Sechssitzer, vorne durchgehende Sitzbank für 3 Personen, Automatik.

Volkswagen Karmann Gia 1200 - 1978
Ein Spontankauf. Ich ließ meine Exfrau (mit erworbenem Füherschein) das Auto auch fahren. Auf der Höhne bremste ein Auto vor ihr... Sagenhafte Knautschzone, die gesamte Karosserie ist aus einem Stück gefertigt, alles verzogen.

Citroen DS 21 - 1979
Cool und bequem war mein Lieblingsauto bis dato. Die "Göttin", im Tal auch "Dreckschüppe" genannt.
Ein Dahingleiten war das neue Gefühl im Ersatz zum Fahren was sich bis dahin kannte. Plüschige Sitze, 4 cm dicker Teppichboden. Leider wurde eine anstehende Reparatur zu teuer, das Auto mußte einem wirtschaftlicherem weichen.

Citoen GS - 1980
Na ja, mit der Göttin hatte das kleine Autochen nichts zu tun, auch wenn die tolle Federung hier verbaut war. Es lief aber und eine Strecke in die Bretagne hatte er auch gepackt, auch wenn die Geschichte vor der Reise ein Chaos war.

Golf 1 Diesel - 1981
Mein täglicher Weg zur Arbeit in Solingen verlangte mal wieder ein wirtschaftliches Auto. Bald war er aber zu poplig, zudem ging mir nach wenigen Monaten nach dem Kauf der Motor kaputt. Zylinderkopfdichtung. Nach weiteren 3-4 Monaten war dieser wieder hin. Schnautze voll.

Lada Niva - 1982
Der Golf wurde gegen einen hübschhässlichen Lada eingetauscht. War schon cool im Winter nach Schweden zu fahren.
Die Farbe gefiel mir garnicht, ein paar Liter schwarze Lackfarbe dann war er viel besser.

Volvo 245 - 1984
Eigentlich brauchte ich nicht mehr Platz als ich ihn kaufte. Oder hatte ich geahnt, in Kürze mit mehreren Kids unterwegs zu sein?
Das Auto wurde dann tatsächlich zur Familienkutsche. 1987 hatte ich 3 Knaben im Fond.

Volvo 740 Diesel - 1986
Mein erster Neuwagen. Ich fuhr das Schiff zu einem Seminar in München ein. Auf der Hintour ehrlich 100 km/h, zurück dann bis 120 km/h. Später war mein absoluter Rekord nach Luxemburg unter 2,5 Stunden. Wenn man bedenkt, dass die halbe Strecke nur Landstrasse ist.

Nun kam die Zeit der Geschäftswagen
Volvo 480 Turbo
- 1988,
Saab 900 Turbo - 1994, Saab 9000 CD - 1995, Saab 9000 CS Turbo - 1997, Jeep Cherokee LimEdition 6,0 L - 1999, BMW Z3 Coupe - 1999, Jeep Cherokee 4,8 L - 2000, BMW 525 Diesel - 2001,

Ab 2002 konnte ich wieder fahren was ich nett fand. Nun ja sicher, die Saabs waren auch schon gut, besonders der 900 Turbo. Der ist aber inzwischen sicher Kinderspielzeug oder 'ne Brechbohnenbüchse.